Gameful Design mit künstlicher Intelligenz und Systems Thinking – Die EMPAMOS-Toolbox

Seit Sommer 2021 arbeite ich mit den Methoden und Tools des EMPAMOS-Forschungsprojekts. Um was es sich dabei genau handelt und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, schildere ich in diesem Artikel.

Was ist EMPAMOS?

EMPAMOS ist ein von Prof. Dr. Thomas Voit geleitetes, interdisziplinär ausgerichtetes Forschungsprojekt mit einem Team aus verschiedenen Disziplinen und diversen Kooperationspartnern.

Die Ziele des Projekts sind die EMPirische Analyse MOtivierender Spielelemente sowie die daraus resultierende Identifizierung motivierender Spielmechanismen, damit diese Elemente und Mechaniken auch außerhalb von Spielen Anwendung finden können.

Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Methoden und Werkzeuge entwickelt, um auf systematische und empirisch fundierte Weise Gameful Design- bzw. Gamification zu praktizieren. Diese Instrumente stehen allen EMPAMOS-Anwender*innen für den Einsatz in ihren eigenen Arbeitskontexten zur Verfügung. So ein Kontext kann z.B. der Unterricht, die Lehre oder ein anderes Lernangebot sein.

Durch den Einsatz der EMPAMOS-Instrumente können Spielelemente in diesen Kontexten erkannt und gezielt ergänzt werden. So werden Netzwerke aus gut zueinander passenden Elementen entwickelt. Die Werkzeuge helfen auch dabei, sowohl motivierende Aspekte als auch typische Hürden, sogenannte „Misfits,“ in diesen Kontexten ausfindig zu machen.

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Das kleine Gamification-1×1 – Selbstbestimmtes Spielen… und Lernen

In diesem Artikel geht es um Spielelemente, die Autonomieerleben fördern und so die Lernmotivation steigern können.

„Selbstbestimmung“ bzw. „Autonomieerleben“ ist ein weiterer Quadrant im Gamification-Kompass. Warum? Weil es unsere intrinsische Motivation fördert, wenn wir unser Handeln als selbstbestimmt und autonom erleben (Ryan & Deci, 2000). In Spielen finden sich verschiedene Elemente, die selbstbestimmtes Handeln erlauben – und auf Lernsituationen übertragen werden können.

Es funktioniert – der Theorie nach – genauso wie beim Kompetenzerleben: Wenn wir Menschen uns als autonom bzw. selbstbestimmt erleben, dann fördert das unsere Motivation. Im schulischen Unterricht wie in der Hochschullehre kann die Selbstbestimmung der Lernenden auf unterschiedlichste Weise ermöglicht und gefördert werden. Dieser Artikel fokussiert einige Möglichkeiten, wie Spielelemente das Autonomieerleben unterstützen und wie diese Elemente in den Unterricht oder die Lehre eingebunden werden können.

Keine Qual bei der Wahl

Selbst bestimmen wo es lang geht – das ist in Spielen oft möglich. Welchem Pfad möchte man durch ein Level folgen? Mit welchem neuen Item optimiert man seinen Charakter? Oder welche Antwortoption wählt man im Dialog mit einer Rollenspielfigur?

Natürlich sind die Auswahlmöglichkeiten im Spiel begrenzt. Schließlich wurden sie von Game Designern vorgegeben und es gibt technische Grenzen; das Spiel ist eine Modell, ein konstruiertes System, mit Regeln und einem Spielziel und kann allein deshalb keine absolute Freiheit bieten.

Dennoch hat man Auswahlmöglichkeiten, nur eben eingeschränkte. Und die reichen uns Menschen auch oft. Denn die komplett freie Auswahl würde uns mitunter überfordern und den Spielspaß rauben (Schell, 2015). Da ist es oft einfacher, zwischen einigen wenigen, dafür interessant erscheinenden Alternativen zu wählen.

Pfade und andere Entscheidungen

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Das kleine Gamification-1×1 – Kompetenzerleben in Spielen und im Unterricht

In diesem Artikel werden Spielelemente vorgestellt, die Kompetenzerleben fördern und so die Lernmotivation steigern können.

„Kompetenzerleben“ ist einer der Quadranten im Gamification-Kompass, den ich in einem früheren Beitrag vorgestellt hatte. Zum Hintergrund: Der Kompass hilft mir gezielt nach solchen Spielelementen Ausschau zu halten, die  selbstbestimmte Lernmotivation & sinnbildendes Lernen ermöglichen.

Im Grunde ist es ganz einfach: Wenn wir Menschen uns als kompetent erleben, dann fördert das unsere Motivation. Soweit die Theorie. Doch wie kann das in der (schulischen) Praxis aussehen? Dazu gibt es natürlich eine Vielzahl an Vorschlägen und praktisch erprobten Herangehensweisen. In diesem Blog-Beitrag geht es darum, wie in Spielen Kompetenzerleben ermöglicht wird und wie man diese Elemente auf den Unterricht übertragen kann.

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Inputs @ „#OERcamp meets Hacks&Tools“ bei der HOOU

Ich durfte ein weiteres Mal als Coach für den Themenbereich „Spielen und Lernen“ bei einer Barcamp-Werkstatt dabei sein; im schönen Hamburg, bei Hacks&Tools meets #OERcamp.

Die gemeinsame Arbeit an offenen Lernmaterialien war großartig. Und von analogen wie digitalen Serious Games, über gamifizierte Lernangebote bis hin zu GBL-Ideen für den Unterricht waren auch wieder viele spielerische Ideen dabei. Besonders toll fand ich, dass es auch Creative Gaming-Workshops gab, bei denen die Teilnehmenden sich in Game Design und der Erstellung interaktiver Stories mit Twine versuchen konnten.

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Spiele & Game-Based Learning – Inputs zur #OERcamp Werkstatt Bad Wildbad

Vom 07.-09.02.2020 war ich bei der zweiten #OERcamp Werkstatt in Bad Wildbad dabei. Dort durfte ich wieder einige spielerische Inputs beitragen.

Wie schon beim letzten Mal am LISUM war es ein wunderbares und erneut sehr beeindruckendes Event. Etwa 100 Teilgeber*innen arbeiteten bei diesem Barcamp-Format an offenen Lernmaterialien und tauschten sich zu unterschiedlichsten Bildungsthemen aus. Dabei ging es wieder unglaublich kreativ wie produktiv zu; im spielerischen Bereich wurden u.a. ein EduBreakout-Baukasten entwickelt sowie Quest-Based Learning-Ansätze verfolgt.

Auch das Miteinander und dass ich wieder einmal so viele großartige Menschen mit spannenden Vorhaben kennenlernen durfte, möchte ich an dieser Stelle hervorheben. Ich freue mich schon sehr darauf, den ein oder die andere bei einer anderen Gelegenheit wieder zu treffen. Vielleicht ja schon beim nächsten Event „#OERcamp meets Hacks&Tools in Hamburg“ in zwei Wochen.

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Lernen mit Spielen und Missionen – Präsentation zum Workshop

Gestern durfte ich bei der Fachtagung Alles Medien oder was?! am LISUM einen Workshop zum „Lernen mit Spielen und Missionen“ beisteuern. Die zugehörige Präsentation ist ab sofort hier verfügbar.

Gestern durfte ich bei der Fachtagung Alles Medien oder was?! am LISUM einen Workshop zum „Lernen mit Spielen und Missionen“ beisteuern.

Dabei gab es zwei Themenschwerpunkte. Einerseits ging es um Game-Based Learning im Unterricht, also um das Lernen mit Spielen. Zum Anderen um die Einbindung von Spielelementen bei der Unterrichtsgestaltung, also um Gamification.

Der GBL-Teil umfasst diverse Beispiele für das Lernen mit digitalen und analogen Spielen sowie Tipps zu geeigneten Spielmechaniken und Genres.

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Einblick in den Gamification-Methodenkoffer: Spielelemente, Super-Combos & Hidden Content

Im letzten Blogbeitrag hatte ich den Gamification-Kompass vorgestellt. Er hilft mir gezielt nach solchen Spielelementen Ausschau zu halten, die  selbstbestimmte Lernmotivation & sinnbildendes Lernen ermöglichen.

Der Gamification-Kompass hilft mir nach Spielelementen Ausschau zu halten, die Kompetenzerleben, Selbstbestimmung, Einbindung und Bedeutung ermöglichen.

In den nächsten vier Blogbeiträgen werde ich auf die einzelnen Kompass-Quadranten eingehen und dazu passende Spielelemente aus meiner Sammlung bzw. aus meinem „Methodenkoffer“ vorstellen. Zuvor möchte ich aber darauf eingehen, was den Inhalt dieser Sammlung, also die Spielelemente, kennzeichnet.

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Orientierung finden mit dem „Gamification-Kompass“

Für mich sind mit Blick auf das Thema „Lernen & Lehren“ besonders zwei Dinge interessant. Zum Einen die Motivation, mit der man lernt – also die Lernmotivation. Sie sollte meines Erachtens möglichst selbstbestimmt sein. Zum Anderen das sinnbildende Lernen, d.h. dass man Lernangebote schafft, die für die Lernenden bedeutungsvoll sind bzw. als sinnvoll erlebt werden können. Auf beides – selbstbestimmte Lernmotivation & sinnbildendes Lernen – kann man meiner Meinung nach durch den Einsatz von Spielelementen positiv einwirken. Um das gezielt zu tun, verwende ich den „Gamification-Kompass.“

Selbstbestimmte Lernmotivation & sinnbildendes Lernen sind für mich wesentliche Aspekte bei der Gestaltung eines Lernangebots. Bevor ich erläutere, wie ich mithilfe des „Gamification-Kompasses“ gezielt nach passenden Spielelementen suche, die auf die Lernmotivation positiv einwirken und sinnbildendes Lernen ermöglichen, möchte ich den ersten dieser beiden Begriffe genauer betrachten.

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Willkommen in der atemberaubenden Vielfalt des Gamification-Dschungels

Lauter Bäume im Gamification-Dschungel

Seit ich mich mit Gamification befasse, suche ich vor allem eines: Orientierung.

Nicht nur allgemein, um im Wirrwarr der unterschiedlichen spielerischen Lernformen Klarheit darüber zu haben, was Gamification ist.

Sondern auch in der faszinierenden aber irgendwie auch unübersichtlichen Vielfalt an Gamification-Angeboten, -Plattformen, -Methoden, -Praktiken sowie theoretischen Herangehensweisen und Modellen.

Um Lernangebote selbst zu gamifizieren, habe ich nach einer systematischen Herangehensweise gesucht. Nach einem geeigneten Aussichtspunkt, von dem aus man einen guten Überblick über diesen „Gamification-Dschungel“ erhaschen kann.

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Gamification, Game-Based Learning & Serious Games – Wo ist da der Unterschied?

Spielerisches Lernen kann verschiedene Formen annehmen. In diesem Themenspecial soll es wie gesagt um Gamification gehen. Ein Begriff, der immer mal wieder im selben Atemzug mit anderen spielebasierten Lernformen genannt wird, die es meines Erachtens zu unterscheiden lohnt. Doch wie soll so eine Unterscheidung vonstatten gehen? Unter anderem mit einem Blick darauf, wieviel „Spiel“ denn nun in der jeweiligen Lernform steckt. Und natürlich anhand von Definitionen. Beginnen wir mit

Gamification

Gamification steht in meinen Augen für die unterschiedlichsten Ansätze, bei denen Spielelemente in spielfremden Kontexten zum Einsatz kommen. Dieses Verständnis wird auch in einem kurzen Video aus einem demnächst erscheinenden Lernmodul des Universitätsverbunds für digitales Lehren und Lernen in der Lehrer/-innenbildung (digiLL) erläutert : 

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