Themenspecial: Educational Game Design

Auf der Suche nach Infos zur Gestaltung von Lernspielen? Interessiert daran, wie man didaktisches Design und Game Design in Einklang bringen kann? Hier gibt’s Hintergrundinfos und Vorschläge zum Vorgehen beim Educational Game Design.

Vom 04.-06.11.2019 durfte ich bei der #OERcamp Werkstatt am LISUM bei Berlin teilnehmen. Ca. 100 teilnehmende und teilgebende Menschen arbeiteten bei diesem speziellen Barcamp-Format an unterschiedlichen offenen Lernmaterialien, tauschten sich zu verschiedenen Bildungsthemen aus und vernetzten sich.

Die kreative, offene und produktive Arbeitsatmosphäre hat mich genauso beeindruckt wie das Miteinander, der Austausch und dass ich so viele großartige Menschen kennenlernen konnte. Mein Beitrag während der Werkstatt bestand vor allem aus Beratung und Inputs zum Thema „Spielen und Lernen.“ Den Schwerpunkt habe ich dabei auf die Entwicklung von Lernspielen gelegt. Aber auch andere spielerische Lernformate kamen zur Sprache.

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Einblick in den Gamification-Methodenkoffer: Spielelemente, Super-Combos & Hidden Content

Im letzten Blogbeitrag hatte ich den Gamification-Kompass vorgestellt. Er hilft mir gezielt nach solchen Spielelementen Ausschau zu halten, die  selbstbestimmte Lernmotivation & sinnbildendes Lernen ermöglichen.

Der Gamification-Kompass hilft mir nach Spielelementen Ausschau zu halten, die Kompetenzerleben, Selbstbestimmung, Einbindung und Bedeutung ermöglichen.

In den nächsten vier Blogbeiträgen werde ich auf die einzelnen Kompass-Quadranten eingehen und dazu passende Spielelemente aus meiner Sammlung bzw. aus meinem „Methodenkoffer“ vorstellen. Zuvor möchte ich aber darauf eingehen, was den Inhalt dieser Sammlung, also die Spielelemente, kennzeichnet.

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Orientierung finden mit dem „Gamification-Kompass“

Für mich sind mit Blick auf das Thema „Lernen & Lehren“ besonders zwei Dinge interessant. Zum Einen die Motivation, mit der man lernt – also die Lernmotivation. Sie sollte meines Erachtens möglichst selbstbestimmt sein. Zum Anderen das sinnbildende Lernen, d.h. dass man Lernangebote schafft, die für die Lernenden bedeutungsvoll sind bzw. als sinnvoll erlebt werden können. Auf beides – selbstbestimmte Lernmotivation & sinnbildendes Lernen – kann man meiner Meinung nach durch den Einsatz von Spielelementen positiv einwirken. Um das gezielt zu tun, verwende ich den „Gamification-Kompass.“

Selbstbestimmte Lernmotivation & sinnbildendes Lernen sind für mich wesentliche Aspekte bei der Gestaltung eines Lernangebots. Bevor ich erläutere, wie ich mithilfe des „Gamification-Kompasses“ gezielt nach passenden Spielelementen suche, die auf die Lernmotivation positiv einwirken und sinnbildendes Lernen ermöglichen, möchte ich den ersten dieser beiden Begriffe genauer betrachten.

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Willkommen in der atemberaubenden Vielfalt des Gamification-Dschungels

Lauter Bäume im Gamification-Dschungel

Seit ich mich mit Gamification befasse, suche ich vor allem eines: Orientierung.

Nicht nur allgemein, um im Wirrwarr der unterschiedlichen spielerischen Lernformen Klarheit darüber zu haben, was Gamification ist.

Sondern auch in der faszinierenden aber irgendwie auch unübersichtlichen Vielfalt an Gamification-Angeboten, -Plattformen, -Methoden, -Praktiken sowie theoretischen Herangehensweisen und Modellen.

Um Lernangebote selbst zu gamifizieren, habe ich nach einer systematischen Herangehensweise gesucht. Nach einem geeigneten Aussichtspunkt, von dem aus man einen guten Überblick über diesen „Gamification-Dschungel“ erhaschen kann.

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Gamification, Game-Based Learning & Serious Games – Wo ist da der Unterschied?

Spielerisches Lernen kann verschiedene Formen annehmen. In diesem Themenspecial soll es wie gesagt um Gamification gehen. Ein Begriff, der immer mal wieder im selben Atemzug mit anderen spielebasierten Lernformen genannt wird, die es meines Erachtens zu unterscheiden lohnt. Doch wie soll so eine Unterscheidung vonstatten gehen? Unter anderem mit einem Blick darauf, wieviel „Spiel“ denn nun in der jeweiligen Lernform steckt. Und natürlich anhand von Definitionen. Beginnen wir mit

Gamification

Gamification steht in meinen Augen für die unterschiedlichsten Ansätze, bei denen Spielelemente in spielfremden Kontexten zum Einsatz kommen. Dieses Verständnis wird auch in einem kurzen Video aus einem demnächst erscheinenden Lernmodul des Universitätsverbunds für digitales Lehren und Lernen in der Lehrer/-innenbildung (digiLL) erläutert : 

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Was ist Gamification – und was ist es nicht?!

Viele Experten und Designer, die von Gamification sprechen oder das Ganze selbst anwenden, wären vermutlich/hoffentlich mit folgender Definition einverstanden:

„Gamification is the use of game design elements in non-game contexts.“  

Deterding, Dixon, Khaled, & Nacke (2011)

Frei übersetzt: Gamification ist der Einsatz von Spielelementen in spielfremden Kontexten.

Doch was bedeutet das? Wie funktioniert Gamification? Wie benutzt man sie?

Gamification = Design

Ich verstehe das so:  Im Grunde ist Gamification ein interdisziplinär ausgerichteter Design-Ansatz. Es ist eine Herangehensweise an die Gestaltung unterschiedlichster Angebote, die sich dadurch auszeichnet, dass man das jeweilige (spielfremde) Konzept oder Design aus der Spiele-Perspektive betrachtet.

Und dabei kommen Prinzipien, Methoden, Modelle und Theorien aus diversen Bereichen zum Einsatz: Natürlich aus dem Game Design, aber (damit) z.B. auch aus den Bereichen UX, Pädagogik und Psychologie.

Ich habe mir persönlich dazu folgendes Bild zurechtgelegt.

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Themenspecial: Das kleine Gamification 1×1 für Schule und Lehre

Was ist das, diese Gamification? Bringt das was in Lehre und Unterricht? Wie kann man damit lernen? Solche Fragen haben sich mir vor ca. 10 Jahren gestellt, als ich angefangen habe zu unterrichten und dabei spielerische Lernformen anzuwenden.

Seitdem ist viel Zeit vergangen. Ich konnte unterschiedliche Tools und Ansätze kennenlernen & ausprobieren, mich mit vielen anderen Lehrenden dazu austauschen, mein Gamification-Wissen im Kontext Hochschule vertiefen und Lehrende zum Einsatz von Spielelementen beraten. Ich hatte viele Gelegenheiten „Gamification anzuwenden“, habe dabei nicht wenige Fehler gemacht und konnte so schrittweise dazulernen. Nach und nach hat sich so meine eigene Herangehensweise an das Thema „Gamification in Schule und Lehre“ herausgebildet. 

Diese Herangehensweise, wie auch meine Erfahrungen und all die Tipps & Tricks, die ich dabei von anderen erfahren durfte oder die ich mir zurechtgebastelt habe, vermittle ich nun seit etwa zwei Jahren auch in Workshops. Für das diesjährige Themenspecial auf digital-spielend-lernen.de habe ich verschiedene Kerninhalte aus diesen Workshops zusammengefasst und werde sie wie beim vergangenen Themenspecial in der Sommerferienzeit veröffentlichen.

Los geht’s mit Was ist Gamification – Und was ist es nicht?!

Serious Play in der Schule: Was Spielzeug im Unterricht & in der Lehre leisten kann

Es scheint auf den ersten Blick vielleicht abwegig, doch wer es sich genauer anschaut wird merken: auch Spielzeug kann den Unterricht enorm bereichern. Von der Grundschule bis zur Hochschullehre.

Spielzeug ist oft im wahrsten Sinne des Wortes „kinderleicht“ zu handhaben. Man kann direkt loslegen und braucht keine großen Erklärungen, wie es funktioniert. Wenn Spielzeug wie etwa LEGO dazu noch vielseitig und kreativ verwendbar ist, kann es auch den Unterricht bereichern – sogar die Hochschullehre. Um abstrakte Inhalte zu visualisieren und greifbar zu machen: grammatikalische Kategorien, Bruchrechnen oder Musik-Rhythmen. Oder um handlungsorientiert auch komplexere Prozesse Schritt für Schritt zu durchlaufen – wie etwa bei der Fertigung eines Autos in einer Fabriksimulation.

Fach: Diverse, hier aufgeführte Beispiele betreffen Wirtschaftskunde/Wirtschaftswissenschaften, Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen, Musik

Thema: Diverse, hier aufgeführt: Produktion und Logistik, Bruchrechnen, Grammatik (Wortarten), musikalische Patterns/Rhythmuslehre

Du hast weitere Ideen, wie man Spielzeug im Unterricht einsetzen kann? > > > Einfach die Kommentarfunktion unten nutzen.

Zielgruppe: Grundschule, Sek I, Sek II, Hochschule

Lernziele:

  • Fabriksimulation: Strukturen und Prozesse in Produktion und Logistik erleben
  • Bruchrechnen: Grundlagen des Bruchrechnens verstehen
  • Grammatik: Kenntnisse über Wortarten und Satzbau praktisch anwenden
  • Rhythmuslehre: intuitiv Patterns erlernen & Rhythmusgefühl entwickeln

Plattform: keine, Spielzeug (hier: LEGO)

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Educational Games in der Schule: Spielend programmieren mit Cubetto

  • Lesen lernen: ☑️ Braucht man, muss auf den Lehrplan.
  • Schreiben Lernen: ☑️ Klar, braucht man.
  • Rechnen Lernen: ☑️ Ja, wäre auch ganz gut, wenn unsere Schüler das lernen.
  • Die Maschinen, Apps, Algorithmen und Smart Devices programmieren, die in unser aller Leben immer allgegenwärtiger sind: ❌ Äh ja, vermutlich auch wichtig aber gibt schon genug anderes und sowieso, müssen sich Kinder damit beschäftigen? Die sitzen doch schon genug vorm Bildschirm!

Okay, so vielleicht ein klein wenig zu polemisch. Aber es scheint doch so, dass Programmierkenntnissen oft nicht das gleiche Maß an Bedeutung beigemessen wird, wie anderen, schon länger etablierten Kulturtechniken. Doch wer sagt eigentlich, dass das so bleiben muss? Skynet definitiv nicht 😉 

Fach: Sachkunde, Informatik

Thema: Programmieren

Zielgruppe: Kindergarten, Grundschule

Lernziele:

  • Grundlagen des Programmierens kennenlernen
  • logisches Denken
  • räumliches Denken

Plattform: keine, eigenständiges Lernspielzeug

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Gamification in der Schule: Lego-Rhythmus-Konstrukteure

LEGO und Musik?! Ja, es gibt einen Zusammenhang. Beim intuitiven Erlernen von Rhythmus-Patterns werden aus den kleinen Spielsteinen Rhythmusreihen gebaut – und dann heißt es: „Drop the beat!“

Wie kann man ein gutes Rhythmusgefühl entwickeln und ohne Notenkenntnis schnell und einfach gemeinsam musizieren? Indem man mit den LEGO-Rhythmus-Konstrukteuren sogenannte Patterns of growth entwickelt.

Fach: Musik

Thema: Patterns of Growth (Patterns, Rhythmus, Takt, Puls) 

Zielgruppe: Kindergarten, Grundschule, Sek I, Sek II, Hochschule

Lernziele:

  • Patterns verinnerlichen
  • intuitive Wiedergabe von Patterns mit Percussion
  • Rhythmusgefühl 

Plattform: keine, man benötigt einfache LEGO-Bauteile

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